Ein gemeinsamer Raum für alle im Stadtteil?! Unter diesem Motto stand das Planspiel zur Nachnutzung der Luhterkirche. An diesem Abend haben sich etwa 20 Interessierte in der Lutherkirche eingefunden und über die Zukunft derselben in drei Workshop-Runden diskutiert und philosophiert. Zunächst wurde in zwei Teams Ideen zur Umnutzung der Kirche entwickelt.

Das erste Team wünschte sich, dass die Lutherkirche ein Stadtteilzentrum als Ort der Begegnung wird. Der Raum solle offen für alle Menschen im Stadtteil sein und für unterschiedliche Aktivitäten flexibel nutzbar. Vorgeschlagen wurden dabei folgende: im Erdgeschoss ein Café und eine Bühne, ein Leih- und Tauschladen sowie ein Multifunktionsraum für Veranstaltungen und Märkte; in der alten Sakristei eine Lehrküche, in der jetzigen Sakristei ein Raum der Stille, im 1. Seitenschiff ein Werkstattbereich für eine Nachbarschaftswerkstatt, im 2. Seitenschiff ein Fabrikationslabor. Auf der Empore solle die Orgel bestehen bleiben und in verschiedene Nutzungen einbezogen werden können, die Seiten sollten als Büros ausgebaut werden. Der Kirchturm solle als Wohnturm nutzbar und weitere sanitäre Anlagen in einem Extra-Anbau verwirklicht werden.

Das zweite Team skizzierte ebenfalls einen interkulturellen Mehrzweckraum für die Menschen aus dem Stadtteil – ein Zentrum für Vielfalt und Begegnung. Zentral sei dabei der offen gehaltene Raum für Veranstaltungen, zur Nutzung als Markthalle und ein größerer Küchenbereich in dem gemeinsam gekocht werden könne, welcher aber auch gastronomisch genutzt werden solle. Auch ein Werkstattbereich, Schulungs-/Beratungs- und Proberäume und ein Raum der Stille seien wünschenswert. Auf der Empore oder im Dachgeschoss wünschten sich die Teilnehmenden ein Hostel (Stichwort: Producers-In-Residence). Der Kirchturm könne für eine Imkerei nutzbar gemacht werden. Im Außenbereich wären Flächen für eine Kita oder für Trendsportarten (z.B. Klettern) denkbar.

In der zweiten Workshop-Runde wurde in den Teams der Blick auf die Umsetzung gerichtet. Auch hierbei entwickelten die Teams unabhängig voneinander ähnliche Ideen: Zunächst müsse die Öffentlichkeit für das Projekt gewonnen werden, um gemeinsam die Zwischennutzung zu verstetigen. Dafür wurden einige mögliche Träger genannt sowie die Option eine Trägerstruktur gemeinsam zu entwickeln, z.B. als Verein, GbR oder langfristig als gGmbH. Allerdings würde für den gesamten Prozess ein langes Durchhaltevermögen von Nöten sein.

In der letzten Runde ging es um die Frage, wie es nun weiter geht. Fast alle Teilnehmenden hatten Interesse daran weiter an dem Thema mitzudenken und –arbeiten. Es sollen weitere Treffen organisiert und weitere Akteure eingebunden und informiert werden sowie die Rolle des Quartiersmanagements und des Forschungsprojekts UrbaneProduktion.ruhr im weiteren Prozess geklärt werden.

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